DEKRA warnt vor minimal verstellten Sensoren bei Fahrerassistenzsystemen

Häufige Praxis in vielen Werkstätten ist es, dass nach einem Scheibenwechsel bei Fahrzeugen mit Frontkamera überprüft wird, ob die über die Frontkamera gekoppelten Systeme bei der Probefahrt einen Fehler melden. Ist dies nicht der Fall, wird das Fahrzeug ohne eine Kamerakalibrierung an den Kunden zurückgegeben. Auch bei Stoßstangenverkleidungen mit dahinter liegenden Radarsensoren wird meistens keine Kalibrierung nach der Montage durchgeführt, solange die Eigendiagnose des Assistenzsystems keinen Fehler meldet. Dass so ein Vorgehen gefährliche Folgen haben kann, hat die DEKRA jetzt in mehreren Fahrtests nachgewiesen.

Die Stuttgarter Prüfgesellschaft hat die Auswirkungen minimaler Sensor-Dejustagen auf die Funktionsfähigkeit der entsprechenden Assistenzsysteme untersucht. Das Ergebnis: In mehreren Szenarien versagte daraufhin der Notbremsassistent; ein Totwinkelassistent warnte zudem kritisch verspätet. Es zeigte sich, dass schon kleinste Beeinträchtigungen unterhalb der sogenannten Eigendiagnoseschwelle zu einer sicherheitsgefährdenden Funktionsstörung führen können.

Bedeutung für die Fachwerkstatt: Obwohl die Untersuchungen der DEKRA mit dem Fokus auf die aktuellen Probleme bei Hauptuntersuchungen durchgeführt wurden, zeigt die Studie sehr deutlich, wie wichtig eine Kalibrierung der Fahrerassistenzsysteme (FAS) nach einer Fahrzeuginstandsetzung ist und dass die Systemkalibrierung zwingender Bestandteil einer fachgerechten Instandsetzung sein muss, auch wenn die Eigendiagnose des Fahrzeugs keine Fehler des FAS meldet.

Die vollständige Studie der DEKRA kann >>hier<< heruntergeladen werden.