Das Karosserie- und Fahrzeugbauer-Handwerk entwickelt sich stetig und unaufhaltsam weiter. Alte, traditionelle Skills werden kontinuierlich ergänzt mit neuen Bau- und Reparaturmethoden, welche dem technologischen Fortschritt geschuldet sind. So ist mittlerweile die Vielfalt an Werkstoffen, Fügeverfahren sowie Instandsetzungsrichtlinien kaum überschaubar. Die Ausbildung Junger Menschen wird daher immer komplexer und verlangt von den Ausbildungsbetrieben ein hohes Maß an Initiative und Flexibilität.
Die Inhalte des Karosserie- und Fahrzeugbauer-Handwerks werden, wie in Deutschland üblich, über das duale System ausgebildet. Die Fachtheorie wird in der Berufsschule vermittelt, die Fachpraxis dagegen im Ausbildungsbetrieb, ergänzt von den ÜBL-Maßnahmen (Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung). Dabei ist es existenziell, dass die berufsbildenden Schulen, die zeitliche Gliederung der Lernfelder mit der Planung der jeweiligen ÜBL-Maßnahme abstimmen. Im Idealfall wurden dem Auszubildenden die theoretischen Grundlagen vermittelt, bevor er mit der Fachpraxis in der ÜBL-Maßnahme konfrontiert wird. Diese Partnerschaften zwischen Ausbildungsbetrieben, berufsbildenden Schulen, Handwerkskammern und anderen Institutionen bieten zahlreiche Vorteile und tragen zur Qualität der Ausbildung bei.
Neben den regulären Kooperationen, die die duale Ausbildung vorsieht, gibt es allerdings auch Möglichkeiten, um Kenntnisse und Fertigkeiten zu erlernen, die der eigene Ausbildungsbetrieb nicht oder nur zum Teil vermitteln kann. In der Praxis könnte beispielsweise ein Ausbildungsbetrieb, der auf PKW-Instandsetzung spezialisiert ist, einen Auszubildenden in der Fachrichtung Caravan- und Reisemobiltechnik ausbilden. Die Ausbildungsinhalte, die nicht im Ausbildungsbetrieb zu vermitteln sind, könnten von einem auf Caravan- und Reisemobilreparatur spezialisierten Partnerbetrieb gelehrt werden.
Kooperationen in der handwerklichen Ausbildung sind und werden auch künftig ein wesentlicher Bestandteil sein, um den Herausforderungen der Aus-, Fort- und Weiterbildung und den sich wandelnden Anforderungen zu begegnen. Sie verbessern die Ausbildungsqualität und fördern die Attraktivität im Karosserie- und Fahrzeugbauer-Handwerk.
Wir empfehlen allen in der Ausbildung involvierten Akteuren einen noch engeren Austausch, um die an Komplexität stetig zunehmenden Themen, vermitteln zu können. (SF)