Steigende Kosten insbesondere Energiekosten: ZKF-Schema zur Planung des SVS für die betriebliche Praxis mit Hinweisen zur Unternehmensführung

Alle Unternehmer im Karosserie- und Fahrzeugbauerhandwerk verspüren zunehmend die enormen Kostensteigerungen, z. B. bei Gas, Diesel, Heizöl, Strom usw. aber auch weiteren Kostenpositionen wie z. B. im Bereich der Personalkosten. Sie sind aber auch mit Preisvorgaben und einem steigenden Wettbewerb konfrontiert. Der ZKF hat für die Betriebe eine Hilfestellung in Form eines EXCEL-basierten Quick-Check-Tools zur Überprüfung, Planung und Simulation des individuell betrieblich und notwendigen Stundenverrechnungssatzes (SVS) auch für den Bereich des Anteils der Energiekosten sowie allgemeinen Hinweisen zur Unternehmensführung erarbeitet. Probieren Sie das Tool aus und erkennen Sie, welche Auswirkungen zum Beispiel eine Steigerung der Energiekosten auf Ihren betriebswirtschaftlich notwendigen Stundenverrechnungssatz hat.

Welche Alternativen bieten sich dem Betrieb und was ist zunächst zu tun:

  • Kosten einsparen: Versuchen Sie, Einsparpotentiale zu finden und dies auf Ihren Betrieb bezogen umzusetzen! Dabei können Sie das kostenlose Energiebuch E-Tool der Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz nutzen. Weitere Infos erhalten Sie im Leitfaden Energieeffizienz im Handwerk.
     
  • Umsätze und Produktivität erhöhen: Versuchen Sie, Preise anzupassen, Erhöhungen durchzusetzen oder aber Tätigkeiten im Unternehmen in ihre Angebotspalette aufzunehmen, die höhere Stundenverrechnungssätze erzielen, um die erhöhten Kosten abzufangen. Denken Sie daran, dass eine Steigerung der Produktivität ihrer Mitarbeiter begrenzt ist und Fehlzeiten sich im Unternehmen auf die Produktivität auswirken.
     
  • Geringere Gewinnmarge?: Achtung! Dies ist nur so lange möglich, wie kein Verlust im Unternehmen erzielt wird, ansonsten kann das Unternehmen langfristig überschuldet oder zahlungsunfähig werden. Denken Sie auch an die Betriebsnachfolge – ein Unternehmen erzielt i.d.R. nur mit Gewinnen einen entsprechenden Verkaufspreis. Verluste sind schwer begründbar, insbesondere auch im Bereich der Kreditvergabe der Banken und Finanzinstituten für potenzielle Nachfolger des Betriebes.

ZKF-Quick-Check Tool SVS für Ihre Entscheidungen und Planungen


Um Entscheidungen, Planungen oder aber Maßnahmen zu treffen, ist es notwendig zu wissen, wie sich die Kostensteigerung bei Ihnen im Stundenverrechnungssatz auswirken und wie sich dies zukünftig (Planung) unter unterschiedlichsten Rahmenbedingungen darstellen wird.

Diese Antwort erhalten Sie: Wenn alle im Unternehmen anfallenden Kosten, z. B. auch Mieten, Versicherungen, Zinsen, Fahrzeugkosten, Portogebühren, Telefonrechnungen, Beiträge zur Berufsgenossenschaft, Sozialabgaben usw. ermittelt und in die Gesamtkosten des Unternehmens zur Berechnung einbezogen werden. Mit der Berechnung des betriebsindividuellen und nötigen Stundenverrechnungssatzes (SVS) für den Betrieb wird die Berechnung des Preises für eine Arbeitsstunde angezeigt und Transparenz geschaffen.

Der ZKF stellt Ihnen im geschützten ZKF-Mitgliederbereich (Rubrik BWL/Stundenverrechnungssatz) ein Quick-Check Tool SVS in Form eines Excel Schema zur Planung zur Verfügung, dass geeignet ist, die betrieblichen Kostenpositionen einzuarbeiten und sich den Energiekostenanteil in Ihrem Betrieb separat auf die Arbeitsstunde ausgewiesen anzeigen zu lassen. Damit können der derzeitige vorliegende Ist-Stand, aber auch zukünftige Veränderungen, z. B. bei weiteren steigenden Energiekosten, individuell dargestellt werden. Dies kann insbesondere für Preisverhandlungen genutzt werden. Wichtig ist, die Daten vollständig aus der Betriebswirtschaftlichen Auswertung (BWA) zu entnehmen und betriebsindividuell in das Tool einzuarbeiten. Ihr Steuerberater kann Sie sicherlich auch dabei unterstützten.

Erzielen Sie den für ihren Betrieb berechneten SVS nicht – kann der Auftrag ein „Verlustgeschäft“ und sich auf ihre Unternehmens-Rendite auswirken. Planen und überprüfen Sie Ihren SVS betriebsindividuell und kontinuierlich.

Beachten Sie aber auch weitere Faktoren, die den SVS beeinflussen:

  • Sind alle Kosten und ein Gewinnaufschlag in die Berechnung eingeflossen? Jede Veränderung der Auftragslage (Auslastung) oder der Kosten verändert den Stundenverrechnungssatz!
  • Sind alle wichtigen Nichtstandardpositionen (NSP) oder „Sternchenpositionen“ sowie aus der IFL-Liste alle „Frei wählbare Arbeitspositionen“ erfasst?  Zeiten, die Sie nicht abrechnen, schmälern den von ihnen berechneten Stundenverrechnungssatz und auch steigender administrativer Aufwand reduziert das Ergebnis am Auftrag.
  • Überprüfen Sie Ihre Eingaben im Kalkulationssystem, um alle Arbeitsschritte eines Auftrags zu berücksichtigen und dies in Kosten/Zahlen zu erfassen!
  • Führen Sie eine VIN-Abfrage durch, um ggf. den Reparaturauftrag zu korrigieren.
  • Arbeiten Sie mit Sachverständigengutachten. Führen Sie eine Nachkalkulation durch und überprüfen Sie Ihr geplantes Ergebnis.
  • Welche Rabatte bzw. Aufschläge außerhalb der Berechnung des SVS nehmen noch Einfluss auf das Ergebnis und ist mit dieser Höhe dauerhaft für das Betriebsergebnis zu rechnen?
  • Überprüfen Sie kontinuierlich den Stundenverrechnungssatz mit der Berechnung von UPE-Aufschlägen auf Ersatzteile, die zu Renditen führen!

Haben Sie Fragen zum Tool, das im ZKF-Ausschuss Betriebswirtschaft und Unternehmensführung entstanden ist oder zur Unternehmensführung? Gerne beantwortet das ZKF-Referat Betriebswirtschaft und Unternehmensführung, Anette Gundlach unter gundlach@zkf.de weitere Fragen.