Stellungnahme des ZKF zur Kostenexplosion bei Energie und Lackmaterial

Heizöl, einer der Hauptenergieträger der Lackieranlagen der Handwerksbetriebe, ist innerhalb von einem Jahr um über 192 % gestiegen. Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine am 24.02.2022 ist zudem der Strompreis um 262 % und der Gaspreis um 189 % angestiegen. Die Preise für Lackmaterial entwickelten sich kurzfristig im zweistelligen Prozentbereich und überproportional zu den Vorjahren nach oben. Parallel zu dieser Entwicklung dieser Kostentreiber ist ein identischer Trend bei Lohnkosten, Ersatzteilpreisen und ein „Schmelzen“ bei deren Nachlässen festzustellen.

Im Gegenteil dazu binden sich Unfallreparaturwerkstätten in der Schadensteuerung an die Auftraggeber und Versicherungen in der Regel zu Beginn des Jahres für eine längere Zeitspanne zu fixen Stundenverrechnungssätzen, die diese extremen Preissteigerungen nicht berücksichtigen. Die Konsequenz ist, dass einzig der mittelständige Handwerksbetrieb das Risiko der stark steigenden Energie- und sonstigen Kosten selbst tragen muss und bei der aktuellen Entwicklung bereits Tage nach der Vertragsverhandlung jegliche überlebensnotwendige Marge am Auftrag nicht mehr vorhanden und Verlust vorprogrammiert ist.

Der Zentralverband Karosserie und Fahrzeugtechnik empfiehlt daher, die derzeitige Entwicklung der Energiekosten und anderer Kostentreiber genauestens zu beobachten und nahezu wöchentlich, die betriebswirtschaftlichen Zahlen im Detail zu analysieren. Es ist davon auszugehen, dass die Energiekosten weiterhin steigen und erst in einigen Monaten mit einer Erholung zu rechnen ist.

Tipp: Zur Hilfestellung bietet der ZKF in seinem geschützten Internetbereich zkf.de in der Rubrik: Betriebswirtschaft/Stundenverrechnungssatz ein Schema zur Berechnung des betriebsindividuellen Stundenverrechnungssatzes an. Der Betrieb wird in die Lage versetzt seinen eigenen SVS anhand seiner Kostenstruktur zu ermitteln bzw. zu überprüfen.