Unternehmensnachfolge: Bewertung mit dem AWH-Verfahren und Einsatz von Fördermittel

Viele Fragen stellen sich im Prozess bei der Suche nach einem „passenden“ Nachfolger und viele Aspekte sind, z. B. bei der Finanzierung des Kaufreises vorab zu klären. Aus diesem Grund sollte eine Unternehmensnachfolge früh geplant und rechtzeitig begonnen werden. Dabei erhält die Berechnung des Unternehmenswerts große Bedeutung.

AWH-Verfahren: Seit Jahren existiert ein Bewertungsverfahren speziell für Handwerksunternehmen, das sog.  „AWH-Verfahren“ der Arbeitsgemeinschaft der Wert ermittelnden Betriebsberater im Handwerk (AWH). Dieses Verfahren hat als Basis die Berechnung des Firmenwerts und stellt dies in Form eines Faktors dar. Dieser erfolgt als Ertragswert auf finanzmathematischer Basis einer ewigen Rente. Hierzu ist als Zählergröße ein konstant nachhaltiger Überschuss zu ermitteln.

Das Verfahren greift auf das Grundkonzept des IDW-Standards zurück (Standards des Instituts der Wirtschaftsprüfer, Düsseldorf) wurde aber speziell für Handwerksbetriebe ausgerichtet. Der AWH-Standard bewertet den Betrieb auf Basis der Ertragsaussichten und ist damit eine legitime Alternative zum „vereinfachten Ertragswertverfahren“. Vorteil ist, dass dieser Besteuerungsprozess von Finanzbehörden anerkannt wird.

Wird eine Unternehmensbewertung benötigt, kann diese nicht nur durch den Steuerberater erstellt werden, sondern auch durch entsprechende Berater der örtlichen Handwerkskammer vor Ort. Die Qualität der Bewertungen wird durch eine systematische mehrstufige Schulung der Berater garantiert. Nur geschulte Berater haben Zugang zu den Bewertungsinstrumenten der AWH-Fachgruppe. In Workshops werden kontinuierlich Erfahrungswerte und Spezialfälle diskutiert, deren Ergebnisse dann wieder in die Weiterentwicklung des AWH-Verfahrens einfließen.

Fördermittel: Im Rahmen einer Nachfolge können unterschiedlichste Fördermöglichkeiten für Beratungen und für Finanzierungen im Hinblick auf die Unternehmensübernahme oder Gründung beantragt werden. Diese sollten vor Vertragsabschluss auf Möglichkeiten, z. B. mit der Unterstützung eines Steuerberaters rechtzeitig geprüft werden.

Die Zeitschrift „NWB Betriebswirtschaftliche Beratung“ hat zum Thema eine Sonderausgabe erstellt die kostenlos heruntergeladen werden kann. Diese umfangreiche Broschüre als Information für eine Beratung durch Steuerberater gedacht, enthält aber auch für den Betrieb wertvolle Hinweis zu den Themenbereichen:

  • Gründungsberatung: Förderprogramme 
  • Unterstützungsprogramme des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz
  • Nachfolge-Förderung durch die KfW
  • Merkblatt Fördermittel
  • Unternehmensverkauf aus Sicht des Verkäufers und die Rolle des Beraters

Gerne beantwortet Ihnen das ZKF-Referat Betriebswirtschaft Anette Gundlach (gundlach@zkf.de) weitere Fragen rund um das Thema Unternehmensnachfolge.